Vintschger Museum Schluderns

Südtirol, Italien

Das Ganglegg hinter Schluderns ist im gesamten Alpenraum die am besten erforschte, befestigte Höhensiedlung der Bronze-Eisenzeit und der Römerzeit. Von 1997 bis 2001 wurden systematisch Grabungen durch das Amt für Bodendenkmäler durchgeführt. Sämtliche Funde sind im Vintschger Museum ausgestellt und didaktisch aufbereitet. Zudem gelang es, am Ganglegg einen archäologischen Park einzurichten. Dabei wurden wertvolle, originale Strukturen (Gebäude, Befestigung) konserviert, sowie mit Texten und Graphiken erläutert. Außerdem rekonstruierte man zwei Häuser nach einem Befund, um eine möglichst realistische Vorstellung zu vermitteln. Die Ausstellung „Archaischer Vinschgau” im Vintschger Museum ist nach Themen und Epochen gegliedert (Siedlungsgeschichte, Brandopferplatz, Getreideverarbeitung, Geweih-Knochenschnitzerei, Keramikproduktion, Metallverarbeitung, Schmuck, Handel, Schrift). Damit werden sämtliche Bereiche des Lebens in der Vorgeschichte anschaulich dokumentiert und übersichtlich aufgezeigt. Das reiche Fundmaterial zeigt die führende Position der Bewohner am Ganglegg über Jahrhunderte hindurch auf und beleuchtet weitläufige Beziehungen. Modelle erleichtern die Vorstellung und das Verständnis von archäologischen Befunden.

Wasser-Wosser - s’Wosser zum Wassern

Sämtliche Themen über das uralte Bewässerungssystem im Vinschgau bis zu den heutigen modernen Bewässerungseinrichtungen werden in dieser Ausstellung in Bild und Ton aufgezeigt. Auch mit der Bewässerung und den Jahreszeiten verbundene, uralte, teils heute noch bestehende Bräuche sind in einmaliger Form dargestellt. Unmittelbar oberhalb des Museums verläuft der Quairwaal. Ein Teilstück gehört als Lehrpfad zur Dauerausstellung “Wa Wo” -Wasser-Wosser im Vintschger Museum.

Mit dem Wasser des Quairwaales wurden auf knapp 100 Metern vor der Mündung in den Saldurbach die Räder zweier Mühlen, einer Säge und einer Schmiede angetrieben.

Die neue Dauerausstellung „Die Schwabenkinder“

Sie versteht sich als Ausgangspunkt des Weges der Schwabenkinder, an dem zahlreiche andere Museen im Tiroler Oberland, in Vorarlberg und im Schwabenland liegen. So entsteht ein grenzüberschreitendes Netzwerk von Ausstellungen, welche das Thema „Schwabenkinder“ unter immer wieder neuen und den lokalen Besonderheiten angepassten Aspekten vermittelt.

Schwerpunkt der Ausstellung im Vintschger Museum ist die Armut im Vinschgau und die verschiedenen Strategien der Menschen mit der Armut zurecht zu kommen, das Schwabenland als bitteres Los der Kinder, aber auch als Schlaraffenland.