Kulturmeile Alberschwende

Vorarlberg, Österreich

Die Kulturmeile Alberschwende ist der Trägerverein des Heimatmuseums Alberschwende und des Kulturraumes „Mesmer’s Stall“. Sie ging aus dem ehemaligen Museumsverein hervor. Diese Umgründung ermöglichte es dem jungen Verein, sein kulturelles Spektrum deutlich zu erweitern. So steht heute das Mitwirken an verschiedensten kulturellen Aktivitäten in der Gemeinde – aber auch regional – im Mittelpunkt. Ein zentrales Anliegen der Kulturmeile ist Altes und Neues zu verbinden. Es ist ihr wichtig, dem modernen Leben nachzuspüren und zugleich den Kontext zur Bregenzerwälder Identität zu wahren. Dies geschieht durch das Mitgestalten verschiedener kultureller Aktionen in der Gemeinde, durch Pflege und Betreuung des Museums und durch eigene Veranstaltungen in „Mesmer’s Stall“. So koordiniert die Kulturmeile auch den Beitrag der Gemeinde zum Schwabenkinder-Projekt.

Heimatmuseum und landwirtschaftliche Sammlung
„Mesmers Stall“

Das Heimatmuseum Alberschwende erstreckt sich über zwei getrennte Standorte: Die Schau im Arzthaus zeigt Ausschnitte aus bäuerlicher Lebensweise und Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts am Eingang zum Bregenzerwald. Ein Schwerpunkt behandelt den Werdegang "Vom Flachs zum Leinen". "Mesmers Stall", das ehemalige Ökonomiegebäude der Mesnerpfründe – unmittelbar neben der Kirche gelegen – beherbergt einige wichtige Bereiche der "Alten Landwirtschaft".

„Huoweh heane kea, viel Nüs heane gsea"
(Heimweh habe ich gehabt, viel Neues habe ich gesehen)

Alberschwende als Partner des Projekts „Schwabenkinder“ nimmt diese Torfunktion zwischen zwei Regionen als gedanklichen Ausgangspunkt für einen zweiteiligen Projektbeitrag: auf dem Lorena-Pass mit seinem Blick in verschiedene Schwabengänger-Regionen (Vorarlberg, Westschweiz, Schwaben) thematisiert eine künstlerisch gestaltete Sitzgelegenheit das Thema „Abschied“ der Schwabenkinder. „Mesmers Stall“ im Ortszentrum vertieft diesen emotionalen Zugang und den landschaftlichen Blick mit einem digital abrufbaren Informationsteil über die „Unterschiede“ der einzelnen Schwabengänger-Gebiete.

Alberschwende

Alberschwende liegt an der östlichen Flanke des Vorarlberger Rheintals und bildet dadurch das „Eingangstor zum Bregenzerwald.“ Durch diese Brückenfunktion erwuchsen der Gemeinde im Laufe der Geschichte vielfältige Eigentümlichkeiten, weshalb sie sich nicht so einfach der einen oder anderen Region zuordnen lässt. Etwa in geographischer und dialektaler Hinsicht ist die Gemeinde von einer starken Individualität geprägt. Durch die überschaubaren Wegstrecken fiel den Menschen des Ortes auch der wirtschaftliche Austausch mit dem Rheintal stets leichter als den entfernter gelegenen Bregenzerwälder Gemeinden. Ungeachtet dessen betonen andere Merkmale zweifellos die Zugehörigkeit zum Bregenzerwald: Etwa die Art des traditionellen Baustils, oder die Struktur und die Bedeutung der Landwirtschaft. Ebenso war auch die Verheiratung aus dem Bregenzerwald wesentlich intensiver als aus dem Rheintal. Obwohl das Gespräch über die Zugehörigkeit der Gemeinde gelegentlich wieder auflebt, fühlt sich dennoch die Mehrheit der Bevölkerung als Teil des Bregenzerwaldes.