Museum Huber-Hus Lech

Vorarlberg, Österreich

Das im ausgehenden 16. Jahrhundert erbaute Huber-Hus gewährt Einblicke in ein Stück Geschichte von Lech. Es präsentiert seinen Besuchern die ehemaligen Wohn- und Arbeitsräume der Familie Huber und erzählt die Geschichten seiner Bewohner. Oftmals steht ihre Geschichte auch beispielgebend für die anderer Lecherinnnen und Lecher. Als begehbares Exponat lädt das Museum zum Erfahren und Entdecken ein. Die Einrichtung von Stube, Nebenkammer, Küche und Werkstatt spannt einen Bogen vom 16. bis ins 20. Jahrhundert.

Lecher Schwabenkinder

Sie müssan s‘ Böntili packa und Läch verlouh – Jahr für Jahr mussten auch Lecher Kinder ihr dürftiges Bündel zusammenpacken und ihr Heimatdorf Lech Richtung Schwabenland verlassen.  1814 berichtete der Lecher Pfarrprovisor, dass einige Kinder „aus Armuth leider gezwungen als Hirten nach Schwabenland“ gingen. Robert Bertel, geboren 1873, ging nachweislich mehrere Jahre immer wieder ins Schwabenland. Beim Bauern Benedikt Schöllhorn in Missen, Gemeinde Leupolz, war er zweimal hintereinander tätig. Mittels eines museumspädagogischen Programmes können Besucher des Museums Huber-Hus den Biografien der Lecher Schwabenkinder nachforschen. Was lässt sich über deren Schicksal noch berichten? Aus welchen Häusern stammten sie? Und was können wir heute noch über deren Schwabengänge erzählen?

Wer sich selbst auf den Weg macht und dem Weg der Schwabenkinder nachspürt, kommt womöglich an der Rudalpe vorbei. Dort erinnert eine Sitzbank an das Schicksal der Lecher Schwabenkinder. Wanderer sind eingeladen innezuhalten und Platz zu nehmen.

Lech

Vor rund 100 Jahren war die Gegend am Tannberg, zu der neben Lech auch Schröcken und Warth gehören, ausschließlich landwirtschaftlich geprägt. Die Bauern lebten von der Vieh- und Milchwirtschaft. Steinschlag und Lawinen machten die Zugangswege oft mehrere Tage oder Wochen unpassierbar. Die notwendige infrastrukturelle Voraussetzung für den Aufstieg des Bergbauerndorfes zum international bekannten und renommierten Wintersportort bildete der Bau der Flexenstraße Ende des 19. Jahrhunderts. Heute zählt Lech rund 1.600 Einwohner. Der Tourismus bildet den Haupterwerbszweig. Die einmalige Natur- und Kulturlandschaft lädt zum Verweilen, Wandern oder Skifahren ein. Das Museum Huber-Hus ist ein idealer Ausgangspunkt, um den Ort zu erkunden oder die Berge zu erwandern.